12-Stunden-Spendenaktion für das Deutsche Kinderhilfswerk
Eigentlich versuche ich es immer zu vermeiden, Indoor zu fahren. Radsport ist für mich ein Outdoor-Sport an der frischen Luft. Schlechtes Wetter nehme ich in Kauf. Selbst Regen, Schnee, Nebel, Dunkelheit und Sturm halten mich in der Regel nicht davon ab, draußen zu fahren. Es muss schon katastrophal schlechtes Wetter sein, dass ich mich mal dazu entscheide, drinnen zu trainieren. Und dann muss auch noch etwas Gutes im Fernsehen kommen. Wintersport zum Beispiel.
Virtuelle Trainingsplattformen wie Zwift oder Trainerroad haben für mich keinerlei Reiz. Dass man sich, bzw. den eigenen Avatar in einer virtuellen Welt fahren sieht, gibt mir überhaupt nichts. Auch das gemeinsame Fahren mit anderen Menschen in einer virtuellen Welt macht es für mich nicht interessanter.
Wenn ich tatsächlich mal drinnen fahre, steuere ich mit meinem Radcomputer den Widerstand meines Kickrs von Wahoo, sodass ich dann einfach nur noch treten muss und mich gleichzeitig auf das konzentrieren kann, was im Fernsehen läuft.
Zwei oder drei Mal im Jahr sitze ich dann aber doch voll motiviert auf der Rolle und sammle Kilometer oder Höhenmeter in einer virtuellen Welt der Trainingsplattformen Zwift. In der Regel sehr viele Kilometer und gerne für den guten Zweck.
Am 19. Dezember 2021 war es mal wieder so weit! Mein Team mb-rad-sport Racing hatte gemeinsam mit Reha-Med Sinsheim eine Spendenaktion für das Deutsche Kinderhilfswerk zur Bekämpfung von Kinderarmut organisiert. 12 Stunden in der virtuellen Welt Volcano Climb. Das Ziel war, so viele Kilometer wie möglich zu sammeln und dadurch auch möglichst viele Spendengelder zu sammeln.
So schlimm ich es normalerweise auch, Indoor Rad zu fahren - bei unserer Spendenaktion hatte ich tatsächlich sehr viel Spaß! Nach etwa fünf Stunden hatte ich zwar eine kleine und vor allem mentale Schwächephase, doch nach rund sieben Stunden kam der Spaß wieder immer mehr zurück. Gemeinsam mit einer super Gruppe vor Ort bei Reha-Med in Sinsheim verging die Zeit gefühlt wie im Flug.
Insgesamt sammelten wir als Team vor Ort 1.800 Kilometer. Da aber in ganz Deutschland und sogar Österreich Menschen zusammen mit uns Kilometer sammelten, kamen wir am Ende insgesamt auf 4.473,17 Kilometer. Spendengelder kamen bis heute knapp 2.000 Euro zusammen. Es kann allerdings immer noch gespendet werden, insofern habe ich die Hoffnung, dass die Summe noch etwas steigt.
Insgesamt hat sich die Aktion aber definitiv gelohnt! Als Team hatten wir sehr viel Spaß und daher bereits wenige Tage danach beschlossen, so eine Spendenaktion zukünftig jedes Jahr in der Adventszeit zu organisieren.
Ich selbst habe übrigens 384 Kilometer gesammelt. Nächstes Jahr werden dann die 400 Kilometer geknackt!
Imster Radmarathon 2021
Unglaublich, wie schnell eine Saison zu Ende geht. Mit dem Imster Radmarathon startete ich am 26. September bei meinem letzten Radrennen in der Saison 2021. Auch dieses Mal musste ich wieder mit meinem Cyclocrossrad an den Start gehen, da mein Rennrad nach meinem Sturz beim Ötztaler Radmarathon immer noch nicht wieder fahrtauglich ist.
Da ich trotzdem in den letzten Wochen ganz gute Beine hatte, war die Hoffnung groß, die letzte Saison mit einem guten Ergebnis beenden zu können.
Dementsprechend stellte ich mich auch selbstbewusst vorne in den ersten Startblock, zu den anderen Topfahrern dazu.
Nach dem neutralisierten Start ging es in noch relativ entspannten Tempo zum ersten Anstieg des Tages, dem Holzleitensattel. Es gab zwar ein paar Ausreißer, doch im Hauptfeld blieb das Tempo relativ konstant. Ich rollte problemlos mit dem Hauptfeld mit und unterhielt mich kurz mit Stefan Kirchmair. Nach der Abfahrt hinunter nach Tels ging es flach im Tal weiter Richtung Haiming. Hier wurde leider völlig das Tempo herausgenommen. Kurz spielte ich sogar mit dem Gedankenzu attackieren, ließ das dann aber vernünftigerweise doch lieber bleiben. Vermutlich wäre ich im Tal ohnehin nicht richtig weggekommen und angesichts des bevorstehenden Haimingerbergs sparte ich lieber meine Kräfte auf.
Als der Haiming erreicht war und der Haimingerberg begann, änderte sich der Charakter des Rennens schlagartig. Sofort gab es die ersten Attacken und einige Fahrer setzten sich ab. Ich fuhr lieber mein eigenes Tempo. Die Spitze um Stefan Kirchmair war sehr bald außer Sichtweite.
Ich war ziemlich beeindruckt. Ja, ich war immer noch mit meinem schweren Cyclocrossrad unterwegs, aber selbst mit meinem Rennrad hätte ich dieses Tempo definitiv nicht mitgehen können!
Ich versuchte, mich hiervon nicht beirren zu lassen, sondern weiter in einem guten Rhythmus zu bleiben. Das gelang mir zum Glück ganz gut. Immer mehr Fahrer, die den Haimingerberg zu schnell begonnen hatten, fielen zurück. Für die 9,41 Kilometer und 1.000 Höhenmeter benötigte ich exakt 42 Minuten und 29 Sekunden. Leider sah ich oben auf dem Sattel weder vor, noch hinter mir andere Fahrer. Ich vermutete, irgendwo um Platz 15 herum zu liegen. Bergab riskierte ich daher nichts, sondern achtete stattdessen darauf, mich zu verpflegen. Unten in Ötz angekommen, ließ ich mich von einer von hinten kommenden Gruppe einholen. Diese Gruppe stellte sich als Glücksgriff heraus, denn sie harmoniert super! Den letzten Anstieg nach etwa 85 Kilometern auf die Gischlewies fühlte ich mich noch einmal super! Gefühlsmäßig hätte ich meiner Gruppe davon fahren können. Angesichts der noch verbleibenden rund 20 Kilometern bergab bzw. flach bis ins Ziel, entschied ich mich aber lieber dazu, in der Gruppe zu bleiben und lieber an der Spitze dafür zu sorgen, dass das Tempo hoch bleibt. Die Abfahrt nach der Gischlewies hinunter ins Tal war rasend schnell. Ein paar Fahrer versuchten, sich in der Abfahrt abzusetzen und riskieren dementsprechend viel. Absetzen konnten sie sich allerdings nicht. Ich selbst war froh, als wir endlich unten angekommen waren. Alleine wäre ich diese Abfahrt niemals so riskant und schnell runter gefahren. Eigentlich alles andere als ein Sprinter, mischte ich beim Gruppensprint ins Ziel dann aber doch vorne mit. Meine Beine fühlten sich einfach immer noch zu gut an. Nach 03:20:55 überquerte ich die Ziellinie auf Platz 24 insgesamt, Platz 8 in meiner Altersklasse.
Dafür, dass ich erneut mit meinem Cyclocrossrad fahren musste, war ich mit diesem Ergebnis, vor allem aber auch mit meiner Leistung, sehr zufrieden!
17x Himmelsleiter - Mit über 5.000 Höhenmeter zu Fuß in die Saisonpause
Am 8. Oktober ist es so weit: Nach einer langen und intensiven Rennradsaison absolviere ich meine letzte Trainingseinheit in der Saison 2021 auf dem Rad. Die Saison 2021 war definitiv meine bisher forderndste Saison, sowohl physisch als auch psychisch. Bevor ich allerdings in die wohlverdiente Saisonpause starte, wartet noch eine sportliche Herausforderung der anderen Art auf mich. Nicht mit dem Rennrad, sondern ausnahmsweise zu Fuß. Im Rahmen einer Spendenaktion mit der deutsch-afghanischen Initiative sollen gemeinsam mit Anderen insgesamt 25.000 Höhenmeter an der Heidelberger Himmelsleiter bewältigt werden - das entspricht in etwa der Anzahl an Höhenmetern von Kabul bis nach Heidelberg. Ich selbst möchte natürlich mit gutem Beispiel vorangehen und zusammen mit Kathi möglichst viele Höhenmeter sammeln.
Nachdem ich bereits im Frühjahr mein Double-Everesting im Rahmen einer gemeinsamen Spendenaktion mit der deutsch-afghanischen Initiative durchgeführt und Spenden für ein Frauenzentrum in der Nähe der afghanischen Stadt Herat gesammelt habe, war eigentlich keine Spendenaktion dieser Art mehr in diesem Jahr geplant. Die Machtübernahme der Taliban in Afghanistan brachten Kathi und mich dann allerdings zu dem Entschluss, jetzt erst Recht etwas tun zu müssen.
Am 9. Oktober, um 7 Uhr morgens, geht es los: Kathi, Joscha von der deutsch-afghanischen Initiative und ich starten die Spendenaktion.
Die ersten Aufstiege sind schnell und relativ mühelos geschafft.
Carsten Marquardt von GeL-Matrix hatte mir bereits eine Woche vor der Aktion empfohlen, im Vorfeld jeden Tag mindestens ein Vital-Gel zu mir zu nehmen, um Krämpfen vorzubeugen. Diesen Rat hatte ich befolgt und er bewährte sich! Ich habe zu keinem Zeitpunkt das Gefühl, dass ich Krämpfe bekommen könnte. Nach zehn Aufstiegen machen sich zwar erste Anzeichen von Müdigkeit bemerkbar, aber nach 3.000 Höhenmetern zu Fuß ist das wenig verwunderlich. Die 300 Höhenmeter bergauf sind nach wie vor kein Problem. Bergab sieht es ein wenig anders aus. Die Naturtreppe ist unglaublich fordernd. Einige Stufen müssen mehr oder weniger geklettert werden. Ein flüssiges Laufen ist eigentlich unmöglich. Einige Stufen sind zudem so schmal, dass man den Fuß nur seitlich oder mit der Fußspitze aufsetzen kann. Jeder Abstieg erfordert höchste Konzentration. Hier helfen mir wieder einmal die Wach-Gels von GeL-Matrix enorm!
Auch nach über zehn Stunden bin ich immer noch sehr konzentriert und begehe keine Fehler.
Nach jedem zweiten Aufstieg nehme ich ein Wach-Gel, nach jedem vierten Aufstieg ein Vital-Gel zu mir.
Das funktioniert super!
Ansonsten esse ich ein paar Bananen, etwas Kuchen und setze ansonsten vor allem einmal mehr auf die Produkte von Ministry of Nutrition. Dieses Mal kommt neben Powercarb auch Slowcarb zum Einsatz, da die Intensität insgesamt gesehen nicht besonders hoch ist, jedenfalls in Bezug auf die Herzfrequenz. Begeistert bin ich vor allem vom Protein Bar von Ministry of Nutrition, der erst ganz neu auf den Markt gekommen ist und den ich während der Spendenaktion zum ersten Mal verwende. Er schmeckt nicht nur super, sondern liefert bei dieser Belastung auch sehr lang anhaltende Energie.
Nach insgesamt 17 Aufstiegen beenden Kathi und ich unser Kletter-Festival. Insgesamt haben wir in rund 13,5 Stunden jeweils 5.169 Höhenmeter gesammelt.
Dafür, dass wir so etwas normalerweise nur mit dem Rennrad machen, eigentlich gar nicht so schlecht, oder?!